Herr Klein, Herr De Fazio, Sie treten gemeinsam für die CDU zur Landtagswahl 2026 an. Wie war die Entscheidung zur Kandidatur – und was bedeutet sie für Sie beide?
Marcus Klein: Ich freue mich sehr über die erneute Nominierung und das starke Votum der Mitglieder. Einstimmig, das gibt Kraft für die kommenden Monate bis zur Wahl am 22. März 2026. Ich werde weiterhin mit vollem Einsatz meine Arbeit im Landtag in Mainz machen – und gleichzeitig im Wahlkreis unterwegs sein, im Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern.
Mattia De Fazio: Für mich ist es eine große Freude, Marcus als B-Kandidat zu unterstützen. Wir sind vor 5 Jahren ja schon zusammen angetreten. Als Stadtbürgermeister von Landstuhl kenne ich viele Themen aus der kommunalen Praxis – und ich sehe unsere Kandidatur als echtes Teamprojekt. Wir wollen gemeinsam anpacken, zuhören, gestalten. Das ist für mich Politik, wie sie sein sollte.
Was sind Ihre politischen Schwerpunkte für die kommenden Jahre?
Marcus Klein: Das Thema Bildung steht für mich weiterhin ganz oben. Wir brauchen moderne Schulen, motivierte Lehrkräfte und eine verlässliche Kinderbetreuung – auch im ländlichen Raum. Und Innere Sicherheit – es gibt an vielen Stellen ein Gefühl der Unsicherheit, ob am Abend in der Stadt, als Fahrgast im Zug oder ich denke an den Müll an Altglas- oder Kleidercontainern. Auch das gibt zu denken. Da ist der Staat gefordert, mit gut ausgestatteter Polizei und Ordnungsämtern, oder auch mit Videoüberwachung, wo das geht. Das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken, das ist eine Aufgabe.
Mattia De Fazio: Außerdem brauchen unsere Kommunen dringend mehr finanzielle Unterstützung für Sanierungen: Sporthallen, Feuerwehren, Bürgerhäuser – das alles kostet Geld, und das Land darf die Städte und Dörfer hier nicht länger allein lassen. Ergänzend dazu ist mir wichtig, dass Digitalisierung nicht nur ein Schlagwort bleibt, gerade in der Verwaltung oder an Schulen. Auch der Breitbandausbau muss entschlossener vorangetrieben werden – ohne Funklöcher und Frust. Wir wollen einen ländlichen Raum, der attraktiv, erreichbar und zukunftssicher ist.
Die Gesundheitsversorgung auf dem Land bleibt ein Dauerthema. Was schlagen Sie konkret vor?
Marcus Klein: Ich bin seit Jahren an dem Thema dran, habe Anfragen gestellt, die CDU Fraktion hat Anträge über Anträge eingebracht. Ich sehe mit großer Sorge, dass viele Ärzte altersbedingt aufhören – und es an Nachfolgern fehlt. Es reicht nicht, über das Problem zu sprechen. Wir brauchen endlich mehr Medizinstudienplätze, mehr Anreize für junge Ärztinnen und Ärzte, sich auf dem Land niederzulassen – und auch tragfähige Konzepte wie Medizinische Versorgungszentren (MVZ), die gut vernetzt arbeiten.
Mattia De Fazio: Aus kommunaler Sicht ist es entscheidend, dass wir die Rahmenbedingungen verbessern. Das fängt bei der Infrastruktur an, geht über flexible Arbeitszeitmodelle bis hin zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf – gerade auch für Mediziner. Wir als Kommunen können einiges tun, aber es braucht klare Unterstützung von Landesseite. Das kann keine Stadt und kein Kreis alleine schaffen.
Welche Lehren ziehen Sie aus den Krisenjahren rund um Corona, Inflation und den Ukrainekrieg?
Marcus Klein: Wir haben erlebt, wie verletzlich unsere Gesellschaft ist – und wie wichtig ein leistungsfähiger Staat in der Krise ist. Das gilt für Gesundheitsversorgung genauso wie für unsere Energieversorgung, Katastrophenschutz oder auch den sozialen Zusammenhalt. Wir dürfen in diesen Bereichen nicht kaputtsparen, sondern müssen investieren – klug, mit Maß und mit langfristiger Perspektive.
Mattia De Fazio: Ich sehe in der Krise aber auch eine Chance. Viele Menschen sind wieder näher zusammengerückt, Vereine und Ehrenamt haben in schwierigen Zeiten Großes geleistet. Jetzt müssen wir diesen Zusammenhalt politisch absichern – mit starker Unterstützung für Kommunen, Vereine, Feuerwehren, Hilfsdienste. Das gibt Sicherheit und Vertrauen vor Ort.
Wie möchten Sie in den kommenden Monaten mit den Menschen im Wahlkreis in Kontakt bleiben?
Marcus Klein: Wir setzen auf persönliche Gespräche – bei Veranstaltungen, Vereinsjubiläen, Ortsterminen – da sind wir beide ja ohnehin ständig auf Achse. Zusätzlich haben wir unseren „DubbeDialog“ gestartet – mit Wein- oder Apfelschorle uff de Gass. Das direkte Gespräch ist für mich durch nichts zu ersetzen. Und wir werden weiterhin regelmäßig über unsere Arbeit berichten – offen und transparent.
Mattia De Fazio: Wir beide sind präsent – nicht nur im Wahlkampf. Ich bin als Bürgermeister ohnehin viel in Landstuhl und Umgebung unterwegs und nehme viele Anliegen direkt mit auf. Politik muss greifbar sein – und das geht nur durch echten Austausch. Wir freuen uns über jede Einladung, jedes Gespräch.
Zum Schluss: Was möchten Sie den Wählerinnen und Wählern mit auf den Weg geben?
Marcus Klein: Die letzten Jahre waren nicht einfach. Da gibt es einigen Frust, das geht einem ja selbst nicht anders. Aber im Land geht es um Verantwortung und Verlässlichkeit, um einen Neuanfang. Das wollen wir, das brauchen wir. Und wir beide stehen für einen starken Einsatz für unsere Region. Dafür bitten wir erneut um das Vertrauen.
Mattia De Fazio: Und ich sage: Wir brauchen frischen Wind – aber mit Bodenhaftung. Ich bringe gerne meine kommunale Erfahrung ein und will Brücken bauen – zwischen Jung und Alt, Stadt und Land, Tradition und Fortschritt. Gemeinsam können wir viel erreichen – wenn wir es anpacken.
Vielen Dank für das Gespräch – und viel Erfolg bei der Wahl!